Immer wieder weisen die etablierten Medien auf ein mögliches militärisches Eingreifen im Baltikum hin. Dies sind die ehemaligen Sowjetrepubliken Estland, Lettland und Litauen. So zum Beispiel berichtete das Politikmagazin Rundschau des Schweizer Fernsehens SRF über Bürgerwehren in Estland, die regelmäßig an Wochenenden trainieren, „um für den schlimmsten Fall gewappnet zu sein“, so SRF. In Estland, Lettland und Litauen herrsche Unbehagen wegen des „zunehmend aggressiven Nachbarn Russland“. Wenn jedoch das Argument des angeblich „aggressiven Nachbarn Russland“ etwas genauer betrachtet wird, bleibt es letztlich bei immer denselben zwei Behauptungen: 1. „Russlands Annexion der Krim“ und 2. „das aggressive Vorgehen in der Ostukraine“; diese seien auch für die baltischen Staaten ein Schock. Russland habe bestehende europäische Grenzen in Europa gewaltsam verändert, was ein Tabubruch sei, so SRF. Doch wenn schon „Tabubruch“: Eines scheinen die etablierten Medien vollständig ausgeblendet zu haben, womit denn der „Tabubruch“ überhaupt begonnen hat. Dies sei nämlich die entscheidende Frage, wie der Schweizer Friedensforscher und Historiker Dr. Daniele Ganser bereits im Mai 2015 gegenüber dem Fernsehsender RT Deutsch sagte. Der Regierungswechsel in der Ukraine im Februar 2014 sei nämlich mit ziemlicher Sicherheit ein vom Westen gesponserter Putsch gewesen. Dieser blutige Putsch habe einen ökonomischen Kollaps und den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine erst ausgelöst. Es mache einen riesen Unterschied: Wenn die US-Regierung oder die NATO-Länder die legitime Regierung in Kiew gestürzt hätten, dann sei nämlich die Entwicklung auf der Krim ein Gegenzug und der eigentliche Tabubruch bei der NATO. Überhaupt scheinen sich die westlichen Medien nicht um die eigentlichen Tabubrüche zu kümmern, noch diese zu untersuchen. So auch was die NATO-Osterweiterung betrifft. Während den Verhandlungen 1990 zur Deutschen Wiedervereinigung sei die Zusage gegeben worden, die NATO nicht nach Osten zu erweitern. Im Gegenzug war der vollständige Abzug der sowjetischen Truppen auf dem ehemaligen DDR-Gebiet vorgesehen, was auch eingehalten wurde. Selbst das Nachrichtenmagazin „DER SPIEGEL“ legte in der Ausgabe 48/2009 klare Beweise vor: Der Westen habe „alles getan, den Sowjets den Eindruck zu vermitteln, eine NATO-Mitgliedschaft von Ländern wie Polen, Ungarn oder der Tschechoslowakei sei ausgeschlossen“. Doch urteilen Sie selbst, ob es sich bei der NATO-Osterweiterung um einen ersten Tabu-Bruch handelt: Am 12. März 1999 traten Polen, Tschechien und Ungarn der NATO bei. Am 29. März 2004 traten Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, Slowakei und Slowenien der NATO bei. Am 1. April 2009 wurde der Beitritt Albaniens und Kroatiens vollzogen. Am 19. Mai 2016 wurde Montenegro zum NATO-Bündnis aufgenommen. Ebenfalls so bald wie möglich der NATO beitreten möchten Georgien und die Ukraine. Mazedonien ist an einer Mitgliedschaft interessiert. Auch was die Militärausgaben angeht, sind die NATO-Länder Russland weit voraus. So sagte der russische Vertreter bei der NATO, Alexander Grushko, am 16. Februar 2016, dass die gesamten Militärausgaben der europäischen NATO-Länder (über 250 Milliarden Euro) grösser als das gesamte Militärbudget von Russland und China sind. Dabei tragen die europäischen NATO-Länder nicht einmal 30 % zum Gesamtbudget der NATO bei, über 65 % wird von den USA getragen. Laut einer Studie des internationalen schwedischen Friedensforschungsinstituts (SIPRI) beliefen sich die Militärausgaben der NATO für 2015 insgesamt auf 904,9 Milliarden US-Dollar, wovon allein die USA 595,5 Milliarden US-Dollar beisteuerte. In Russland waren es hingegen nur 91,1 Milliarden US-Dollar. Diese Beispiele zeigen, dass die eigentlichen Tabubrüche im zunehmenden Konflikt zwischen der NATO und Russland genauestens untersucht werden müssen. Unerlässlich dazu ist auch das russisches Filmwerk „Krim – der Weg in die Heimat“, das von Klagemauer.TV auf deutsch übersetzt wurde und ein etwas anderes Bild über die eigentlichen Tabubrüche im Ukraine- und Krimkonflikt gibt. Doch im Anschluss sehen Sie nun die Antwort von Dr. Daniele Ganser, wer seiner Ansicht nach den Ukraine- und Krimkonflikt angefangen hat. Das Interview fand bereits im Mai 2015, gut ein Jahr nach dem Putsch in der Ukraine, statt. Inzwischen dürfte es kaum noch bestritten sein, dass es sich um einen vom Westen gesponserten Putsch handelte, wie Ganser in mehreren Vorträgen darlegte Schon damals jedoch war für den Friedensforscher entscheidend, wer den Konflikt überhaupt angefangen hat, eine Frage, die von den westlichen Medien weder jemals gestellt noch untersucht wurde.
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Immer wieder weisen die etablierten Medien auf ein mögliches militärisches Eingreifen im Baltikum hin. Dies sind die ehemaligen Sowjetrepubliken Estland, Lettland und Litauen. So zum Beispiel berichtete das Politikmagazin Rundschau des Schweizer Fernsehens SRF über Bürgerwehren in Estland, die regelmäßig an Wochenenden trainieren, „um für den schlimmsten Fall gewappnet zu sein“, so SRF. [weiterlesen]