In Nordsyrien wurden nach Angaben von RT Deutsch in den vergangenen Tagen zwei Angriffe mit Chemiewaffen registriert. Für einen Fall in Aleppo ist laut russischem Verteidigungsministerium die Terrorgruppe Nour al-Din al-Zenki verantwortlich, die jüngst ein Video verbreitet hat, in dem ein 12-jähriger Junge enthauptet wird. Die US-Regierung gibt hierzu keine abschließende Antwort. Sie stuft die Gruppe weiterhin als sogenannt „moderate Rebellen“ und somit unterstützungswürdig ein und argumentiert auf Nachfrage von RT: „Ein Zwischenfall hier und dort macht noch keine Terrorgruppe“. Für einen anderen Chemiewaffen-Angriff in der von Islamisten gehaltenen Stadt Saraqib macht die Organisation White Helmets Regierungstruppen verantwortlich. In der Vergangenheit konnten dieser Organisation jedoch schon mehrfach Falschmeldungen nachgewiesen werden. Die World Socialist Website kommentiert den Chemiewaffenangriff auf Aleppo so: »Die westlichen Medien ignorierten derweil Behauptungen, die von der syrischen Regierung stammten. Ihnen zufolge sollen Rebellengruppen bei einem Angriff auf den Teil Aleppos, den die Regierung kontrolliert, fünf Menschen mit Chemiewaffen getötet haben. Der Gesundheitsdirektor von Aleppo, Mohammed Hazouri, bestätigte diesen tödlichen Angriff. Er sagte der staatlichen Nachrichtenagentur SANA: „Aufgrund eines Terrorangriffs mit Granaten, die Giftgas enthielten, wurden fünf Zivilisten getötet und acht erlitten Erstickungsanfälle.“ [...] Die meisten westlichen Medien ignorieren diese Meldungen über Aleppo. Die wichtigsten amerikanischen und britischen Nachrichtenquellen wie die BBC, Reuters, Fox News und CBS konzentrieren ihre Berichte fast ausschließlich auf den Angriff in Saraqib, und sind sich einig, dass die Chemiewaffen von Regierungstruppen eingesetzt wurden. Der Sprecher des US-Außenministeriums John Kirby räumte ein, dass Washington „nicht in der Lage“ sei, „den Chemiewaffeneinsatz durch das syrische Regime zu bestätigen“. Er fügte jedoch hinzu, wenn es stimme, sei das eine „extrem ernste Angelegenheit“. Bereits im August und September 2013 nahm die Obama-Regierung einen angeblichen Sarin-Gasangriff der syrischen Regierungstruppen zum Anlass, ein direktes Eingreifen der US-Streitkräfte vorzubereiten. Später erbrachten der Journalist Seymour Hersh und andere den Beweis, dass die Vorwürfe konstruiert worden waren. Ähnlich wie seinerzeit der Vorwurf an Saddam Hussein, Massenvernichtungswaffen bereit zu halten, was den Irakkrieg auslöste. Diese Vorwürfe stellten sich leider zu spät als falsch heraus. Letztlich schreckte Obama in Syrien vor einem direkten Eingreifen der USA zurück, weil das britische Parlament die Beteiligung des Vereinigten Königreichs blockierte. Auch stieß ein solcher Kriegsplan in der amerikanischen Bevölkerung auf breite Ablehnung. Obamas Rückzieher in letzter Minute ist bis heute in den herrschenden Kreisen Amerikas heiß umstritten. Befürworter eines Angriffs wie Hillary Clinton, die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, sahen die Entscheidung als einen erniedrigenden Rückzug und Ermutigung für Russland an. Russland hat in Syrien seine einzige Marinebasis im Ausland. [...]« Zwei Aspekte gilt es somit weiter genau im Auge zu behalten: Erstens, inwieweit die US-Regierung trotz der Vorwürfe, einen Chemiewaffeneinsatz durchgeführt zu haben, nach wie vor sogenannte „moderate Rebellen“ zugunsten der Schwächung Syriens unterstützt. Und zweitens, ob die US-Regierung aufgrund ungeprüfter Vorwürfe zu Chemiewaffeneinsätzen in einen Krieg mit Syrien eintritt, analog zu dem Kriegseintritt gegen den Irak aufgrund ähnlich ungeprüfter Vorwürfe wegen Massenvernichtungswaffen.
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In Nordsyrien wurden nach Angaben von RT Deutsch in den vergangenen Tagen zwei Angriffe mit Chemiewaffen registriert. Für einen Fall in Aleppo ist laut russischem Verteidigungsministerium die Terrorgruppe Nour al-Din al-Zenki verantwortlich, die jüngst ein Video verbreitet hat, in dem ein 12-jähriger Junge enthauptet wird. [weiterlesen]