„Der Journalist als Oberlehrer“ – so überschreibt Prof. Norbert Bolz den Journalismus unserer Zeit. Hier einige Originalaussagen aus seinem Vortrag vom 9.2.2019: „Die Journalisten des Mainstream belehren lieber, anstatt zu berichten, verschmelzen Themen mit Meinungen und Meinungen mit moralischen Bewertungen. Diese Moralisierung geschieht so radikal, dass zwischen Thema und Meinung überhaupt kein Spielraum mehr bleibt. Beispiel: ‚Die politische Einheit Europas ist gut, und das Interesse an nationaler Souveränität ist schlecht.‘ Die Moralisierung jedes Problems macht jede Diskussion unmöglich, weil gespalten wird in Gut und Böse, und dann kann man nicht mehr argumentieren. Die Massenmedien schaffen es sehr geschickt, die Nachfrage nach der Ware Meinung (nicht der wahren Meinung) zu stabilisieren. Gerade wenn man davon ausgeht, dass wir belogen werden, erkennt man nicht, wie wirklich manipuliert wird. Die größte Gefahr für die Wahrheit ist nicht die Lüge, sondern Bullshit. Bullshit ist dadurch gekennzeichnet, dass man prinzipiell kein Interesse an der Wahrheit hat, Bullshit ist nur Geschwätz.“ „Jeder Blödsinn kann dadurch zu Bedeutung gelangen, dass er von Millionen Menschen geglaubt wird.“ Albert Einstein
von
Jeder Blödsinn kann neue Bedeutung erlangen, wenn Millionen von Menschen ihn glauben, sagte bereits Albert Einstein. Wenn Massenmedien dann auch noch radikal moralisieren und moderner Journalismus keinen Spielraum mehr zwischen Thema und Meinung lässt – wer kann da noch zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden? [weiterlesen]