Das Recht muss nie der Politik, wohl aber die Politik dem Recht angepasst werden.
– Immanuel Kant
Das Recht des Stärkeren ist das stärkste Unrecht.
– Marie von Ebner-Eschenbach
Unsere Macht ist zerstörerisch. Wir können zwar die Schöpfung beenden und alle Menschen töten, aber wir können keinen einzigen Menschen erschaffen.
– Franz Alt
Sendungstext
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19.12.2014 | www.kla.tv/4888
Sahen sich die alten Völker noch konfrontiert mit grausamen Eroberern, Sklavenhändlern, Wegelagerern und Plünderern, sieht sich die gegenwärtige Menschheit nicht minder von Ausbeuterei und Räuberei bedroht. Nur wird sie dies heute nicht mehr mit Keule, Tartsche oder Schwert. Die heutigen Mittel, mit denen ganze Völker zusehends unterjocht und versklavt werden, kommen im Gewande der Menschenfreundlichkeit, im Namen von Recht, Ordnung und Sicherheit daher. Weil die meisten Menschen trotz Dauereinfluss von Fernsehen und Massenmedien nicht klüger werden, unternehmen sie gegen die postmodernen und schleichenden Eroberungsfeldzüge - nichts. Doch immer mehr Menschen fühlen sich zusehends von Herrschern mit eisernen Ruten umzingelt. Dazu einige uns zugesandte Beispiele aus der Schweiz: Schweizer Bürger klagen: »Hat je ein Diktator seine Untertanen unbarmherziger ausgebeutet und bestraft, als wie es gerade unsere Volksvertreter mit uns tun, die wir dafür auch noch mit unseren Steuergeldern finanzieren? Unsere Volksdiener schwingen sich zu Diktatoren auf« (Zitat Ende). Am Beispiel eines einfachen „Führerausweis-Erwerbes“ könne man das schon ersehen. Nun, da sind wir einmal gespannt, ich zitiere wieder: »Nothelferkurs: Fr. 150.Lehrmaterial für Theorieprüfung: Fr. 60.Theorieprüfung: Fr. 100.VKU (Verkehrskundeunterricht) (4x2 h): Fr. 230.Fahrstunden 1 Lektion (50 min): Fr. 100.- (25 Lektionen = Fr. 2500.-) Praktische Führerscheinprüfung: Fr. 100.Führerausweis im Kreditkartenformat: Fr. 60.Obligatorischer 2-Phasenkurs, Kurs 1 (à 8h): Fr. 350.-(mit eigenem Auto, inkl. Schleuderkurs und vielen Vollbremsungen) Kurs 2: Fr. 390.- Gesamttotal: ca. Fr. 4000.Auf versäumte, verspätete Kursabmeldungen oder Terminumbuchungen folgen drakonische Strafen: = Fr. 150.- Buβe. Verpassen des obligatorischen 2-Phasenkurses: ganze zuvor genannte Liste noch einmal von vorne beginnen … und bezahlen! Das entspricht einer Buβe von mind. Fr. 2000.-). Eine Statistik belegt, dass jeder zwanzigste Neulenker (4% in 2010) in der Schweiz diese Kurse verpasst. Führerausweisentzug während dreijähriger Probezeit: 1 Jahr Probezeitverlängerung! Bei einem zweiten Entzug: ganze eingangs genannte Liste noch einmal von vorne beginnen … und bezahlen! (entspricht einer abermaligen Buβe von mind. Fr. 2000.-). Um nach dreijähriger Probezeit seinen definitiven Ausweis zu erhalten, muss der Führeraus- weis in einer bestimmten Frist vor Ablaufdatum an die Verkehrsstelle eingeschickt werden. Sonst verliert der Ausweis seine Gültigkeit und man muss nochmal alles von ganz vorne beginnen… (entspricht schon wieder einer Buβe von mind. Fr. 2000.-). Einen neuen Lernfahrausweis kann man jeweils frühestens nach einer Wartezeit von einem Jahr nach Begehung der Widerhandlung beantragen. Dazu braucht es zusätzlich ein verkehrspsychologisches Gutachten (natürlich auch wieder auf eigene Kosten). Wen erstaunt da die immer lauter werdende Klage: »Das tun unsere Angestellten mit ihren „Neulenker-Sklaven“. Für die „Altlenker-Senioren“ mehren sich ebenfalls immer mehr „Sonderzölle, Kurse und Abgaben“. Ob die Schweiz hier wohl ein Einzelfall ist? Diese Frage muss zweifelsfrei mit Nein beantwortet werden. Denn weil auf all solch hanebüchene Entwicklungen keine durchgreifenden Proteste folgten, entwickelt sich die Ausbeutung-und Wegelagerer Mentalität mittlerweile im deutschen Nachbarland wie folgt: Weil der 25-jährige deutsche Fussballstar Marco Reus sieben Jahre lang ohne Führerausweis mit dem Auto gefahren ist, wird er jetzt regelrecht drakonisch bestraft. Dazu vorweg ein Vergleich: Als noch vor wenigen Jahren ein älterer Herr aufgeflogen ist, der ohne Fahrstunden schon nahezu 40 Jahre ohne Führerausweis herumgefahren ist, belegte man ihn, nebst allerlei Sonderauflagen und Vorbestrafung mit einer Busse von etlichen tausend Euro, irgendwo in zweistelliger Höhe. Der 25-jährige Marco Reus wird gerade für seine um Jahrzehnte kürzere Schwarzfahrerei mit einer Busse von 650‘000 Franken belegt. Und dies, obgleich der deutsche Nationalspieler von Borussia Dortmund, zuvor Fahrstunden genommen hatte, aber danach keine Prüfung absolvierte. Wen solche Entwicklungen nicht erschüttern, der schweige dazu. Wer aber solche Geldbeutel gesteuerten Strafen als menschenrechtswidrig achtet und erkennt, dass solche Schicksale nun jederzeit zur persönlichen Geschichte werden können, der vereinige seine Stimme mit all jenen, die nicht früher oder später, nach drakonischen Strafen auch noch in die postmoderne Sklaverei abgeschleppt werden möchten.
von is.