Als am 17. Juli 2014 in der Ostukraine die malaysische Boeing 777 abstürzte, war zumindest für die westlichen Medien schnell klar, wer für den Absturz verantwortlich ist. Noch ohne im Besitz näherer Informationen oder handfester Beweise zu sein, verkündeten diese, dass das Flugzeug von einer Flugabwehrrakete der prorussischen Separatisten getroffen wurde. Diese Behauptung hatte zur Folge, dass die Europäische Union weitere Sanktionen gegen Russland einleitete. Inzwischen tauchen immer mehr Stimmen auf, die die These unterstützen, dass die malaysische Boeing durch einen ukrainischen Kampfjet abgeschossen worden sei. In unserer Sendungen vom 21. November verwiesen wir als ein weiteres Bespiel einer Gegenstimme zur offiziellen Version auf eine Satelliten-Aufnahme, die die Tagesschau des Ersten Russischen Fernsehens am 14.11.2014 zeigte. Auf diesem Bild ist ersichtlich, wie ein ukrainischer Kampfjet die Passagiermaschine abschießt. Nun ist eine erbitterte Diskussion entbrannt, ob es sich beim veröffentlichten Satellitenbild um eine Fälschung handelt, oder nicht. Klare Beweise, dafür oder dagegen, liegen kla.tv derzeit nicht vor. Doch eines ist sicher, eine mögliche Fälschung des Satellitenbildes kann keinesfalls als Indiz gewertet werden, dass die Boeing nicht von einem ukrainischen Kampfflugzeug abgeschossen worden ist. Die Stimmen, die die Theorie anfechten, dass das malaysische Flugzeug von den sogenannten „Separatisten“ abgeschossen worden sei, lassen sich nicht so ohne weiteres widerlegen. Dabei handelt es sind bei weitem nicht nur um „Russische“ Stimmen, die als Propaganda abgetan werden könnten. Vor wenigen Tagen hat sich nun auch der österreichische Parlamentarier Dr. Christoph Matznetter kritisch zu den in den Medien kursierenden Theorien geäußert. In einem Interview der Sendung Klartext bekundete er seine Zweifel daran, dass prorussische Separatisten die Boeing777 über der Ukraine abgeschossen haben. Dr. Matznette bemängelte, dass von westlicher Seite nicht alle Dokumente auf den Tisch gelegt werden. In diesem Zusammenhang sprach er auch von Dokumenten und Unterlagen, die darauf hindeuten, dass ukrainische Truppen das Passagierflugzeug trafen. Er sagte wörtlich: „Ich wäre persönlich sehr interessiert daran, dass aufgeklärt wird, wer wirklich und warum diese Verkehrsmaschine […] abgeschossen hat. […] Ich weiß dass der deutsche Bundesnachrichtendienst gesagt hat: „Nein es waren russische Separatisten. Ich vermisse aber bei dieser Position eine klare Darstellung, welche technischen Indizien es dafür gibt, dass es so war.“ Dr. Matznetter weiter, ich zitiere: „Wenn es russische Separatisten waren, dann waren die Sanktionen allemal in jeder Form gerechtfertigt. […] Was allerdings ist, wenn es umgekehrt war? Wenn man versucht hat es den russischen Separatisten in die Schuhe zu schieben, um die Sanktionen zu erwirken?“ Dr. Christoph Matznetter sieht an dieser Stelle die übergroße Gefahr, durch manipulative Propaganda vor einen Interessensrarren gespannt zu werden. Denn wer könne irrtümlich verhängte Sanktionen verantworten? Zur Klärung der Sachverhalte um den Flugzeugabsturz appellierte Parlamentarier Dr. Matznetter sich die Fragen zu stellen: „Wem nützt dieser Abschuss?“ und „Wer hat daraufhin einen Vorteil?“. Er beendete das Interview mit folgenden Worten, ich zitiere: „Ich möchte, dass die Mörder dieser unschuldigen Passagiere zur Rechenschaft gezogen werden. Und wenn die Mörder auf der einen Seite sind, genauso wie auf der anderen Seite. […] Auch im Sinne der australischen und vielen niederländischen Opfer ist es wohl das mindeste, was die Staatengemeinschaft machen kann. Die Schuldigen bis oben hinauf auch vor Gericht zu stellen.“ Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, die nüchterne und mutige Stellungnahme von Dr. Matznetter machen eines deutlich: Um die Tragweite der verhängten Sanktionen gesamtheitlich verantworten zu können, ist es erforderlich, dass alle Beweismittel in Betracht gezogen und sorgfältigst geprüft werden. Denn nur so kann eine falsche, voreilige Schuldzuweisung und die daraus folgenden Fehlhandlungen verhindert werden.
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Als am 17. Juli 2014 in der Ostukraine die malaysische Boeing 777 abstürzte, war zumindest für die westlichen Medien schnell klar, wer für den Absturz verantwortlich ist. Vor wenigen Tagen hat sich nun auch der österreichische Parlamentarier Dr. Christoph Matznetter kritisch zu den in den Medien kursierenden Theorien geäußert... [weiterlesen]