Es ist zu beobachten, dass in Deutschland und anderen Ländern wie z.B. Großbritannien insbesondere in Städten und an Schnellstraßen auffällig viele Bäume gefällt und gerodet werden. Die Deutsche Bahn spricht von „Sicherheitsmaßnahmen“. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, kurz BUND, welcher in vielen Fällen schlichtweg gar keine Zeit hat, zu reagieren, spricht im Bezug auf das massive Bäume fällen wörtlich von einer „Hysterie“. Auch in der Nähe von öffentlichen Gebäuden, Schulen, Kindergärten sowie an Autobahnen und Bahnstrecken werden radikal Bäume gefällt. Nur ein Beispiel von vielen ist die massive Abholzung von Bäumen an der E40 in Ostbelgien, 2018. Als Grund wird angeführt, man wolle Sturmschäden vorbeugen. Die zuständige Forstverwaltung sagte dazu wörtlich, dies wäre in diesem Ausmaß nicht nötig gewesen. Ähnlich geschehen an der A27 bei Bremen. Es handle sich, so die häufigste Begründung, bei den meisten inner- und außerstädtischen Bäumen, die gefällt werden, um kranke oder alte Bäume, welche eine große Gefährdung der öffentlichen Sicherheit darstellen würden. Die Bewohner von Sheffield, einer der ehemals grünsten Städte Europas, finden das lächerlich: In den „Sheffield tree protests“ wird der wachsende Unmut über das massive Fällen von Bäumen, welche angeblich gefährlich sind, zum Ausdruck gebracht. Die Argumente der Stadtverwaltung und der ausführenden Firmen empfinden die Anwohner als dreist: Augenscheinlich gesunde, intakte Bäume sind plötzlich krank, bedrohlich oder schädlich. Die Stadt reagierte auf die Proteste, indem zusätzliche Sicherheitskräfte und Zäune postiert wurden, damit die Holzfäller bei ihrer Arbeit nicht behindert werden können. Handelt es sich dabei wirklich nur um kranke oder alte Bäume, welche eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit darstellen oder könnte es noch andere Gründe für die massiven Fällungen geben? Laut einem Whitepaper der Universität von Surrey, Großbritannien, stellen Bäume ein Hindernis für Mobilfunkstrahlung dar. Schauen wir uns dies genauer an. Der Ausbau des 5G Mobilfunks hat begonnen, und auf die in Aussicht gestellten Neuerungen legen Konzerne wie O²,heute Telefonica, Vodafone und Telekom große Hoffnungen. Natürlich stellt sich ihnen die Frage, wie der Ausbau noch effizienter umgesetzt werden kann. Augenscheinlich sinnvolle Tipps liefert da ein 5G-Whitepaper „Meeting the Challenge of ‘Universal’ Coverage, Reach and Reliability in the Coming 5G Era“ zu Deutsch: „Bewältigung der Herausforderung der ‘universellen’ Abdeckung, Reichweite und Zuverlässigkeit in der kommenden 5G-Ära“, welches im August 2017 von der Universität von Surrey veröffentlicht wurde. Aus diesem geht (unter Punkt 3.1) klar hervor, dass Bäume ein Problem darstellen: Offensichtlich würden sie zunehmend Signalstärke und Reichweite der Hochfrequenzsignale beeinträchtigen, sie verursachen sogenannte „Beugungs- und Abschattungsverluste“. Um dies zu verhindern, sollte die Baumhöhe laut dem Whitepaper mindestens 3 m unterhalb der Höhe der Basisstationen der Mobilfunkantenne liegen. Bäume und Gebäude stören bei gleicher Masthöhe bis zu 70 % der Signalstärke, und dies liegt weder im Interesse der Mobilfunkbetreiber, noch der örtlichen Planungsbehörden und natürlich der emsigen Mobilfunknutzer. Die Unternehmen müssen sich also entscheiden, ob sie sehr viel höhere Masten oder sehr viel weniger Bäume in Kauf nehmen wollen. Die Entscheidung scheint gefällt worden zu sein – im wahrsten Sinne des Wortes. Dabei sind Bäume, wie allgemein bekannt, viel mehr als nur Verschönerung des Stadtbildes, sie sind ein wichtiger Faktor für die Umwelt. So produzieren sie Sauerstoff, bilden einen Lärmschutz, stellen Lebensraum für heimische Vögel und Insekten, absorbieren Feinstaub, CO2 und eben auch Mobilfunkstrahlung. Und noch viel mehr: Bäume schützen unser Leben beispielsweise auch vor Naturkatastrophen. Ein Beispiel ist die sogenannte Magdalenenflut in Mitteleuropa im Jahr 1342. In wenigen Tagen stürzten immense Massen an Regenwasser auf die damalige Bevölkerung herab, setzten das Land weiträumig unter Wasser und spülten fruchtbare Äcker mitsamt der Ernte fort. Den Grund für die starken Auswirkungen der extremen Wetterlage sehen Geologen in der damals stark zunehmenden Abholzung der Bäume, welche dazu führte, dass statt ca. 35 % lediglich noch 10-15 % des Landes bewaldet waren. Ohne die regulierende und stabilisierende Wirkung der fehlenden Bäume konnte der Boden weggespült werden. Es stellt sich die Frage: Haben Bäume ihre Daseinsberechtigung verloren, seitdem sie zwischen den großen Mobilfunkkonzernen und ihren 5G-Zukunftsplänen stehen? Sollten auch Sie mitbekommen, dass in Ihrem Stadtviertel oder nahe der Schule Ihres Kindes Bäume entfernt werden, dann senden Sie uns bitte Fotos mit Informationen zu Ort und Zeitpunkt.
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In Deutschland und anderen europäischen Ländern werden auffällig viele Bäume radikal gefällt. Als Grund wird Krankheit und Alter angeführt und um Sturmschäden vorzubeugen – also Sicherheitsmaßnahmen. Handelt es sich aber wirklich nur um kranke oder alte Bäume, welche eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit darstellen? Oder haben Bäume ihre Daseinsberechtigung durch die Mobilfunkkonzerne und ihren 5G-Zukunftsplänen verloren? [weiterlesen]