Wegen eines Vorfalls im Meer vor der Halbinsel Krim hat der ukrainische Präsident Poroschenko am Montag, den 26. November 2018 das Kriegsrecht verhängt. So die Meldung westlicher Medien. Das ukrainische Parlament hat dem Beschluss mit großer Mehrheit zugestimmt. Am Sonntag habe die russische Marine drei ukrainischen Schiffen die Durchfahrt verweigert und sie danach beschlagnahmt. Auf ukrainischer Seite seien dabei drei Angehörige der Streitkräfte verletzt worden. Laut Medienberichten heißt es weiter: Eine Einführung des Kriegsrechts bedeute nicht, dass die Ukraine offensive Operationen unternehmen wolle, habe der ukrainische Präsident im Vorfeld betont. Es gehe «ausschließlich um den Schutz unseres Territoriums und die Sicherheit unserer Bürger». Zudem setzte Poroschenko die Reservisten der Streitkräfte in Bereitschaft. Pawel Klimkin, Ukrainischer Außenminister, sagte: „Jetzt ist Krieg mit der Russischen Föderation auf unserem Land und darüber hinaus.“ Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) meldete sogar: „Viele Ukrainer sehen ihr Land direkt im Krieg mit Russland.“ Soweit die Meldungen westlicher Medien. Das klingt alles sehr ernst, bedrohlich, wie eine allzu berechtigte Reaktion des ukrainischen Präsidenten Poroschenko auf eine Provokation durch die Russische Föderation, aber auch wie ein Säbelrasseln. Das macht misstrauisch, insbesondere nach all den nachweislich einseitigen Berichterstattungen der westlichen Medien zu anderen Krisen. Daher muss an dieser Stelle für eine ausgewogene Betrachtung auch die russische Seite gehört werden, wie sie über diese brisanten Vorgänge berichtet. Das russische Portal Politikus.ru beispielsweise schreibt am Montag, den 26. November: „Alle drei ukrainischen Schiffe, die illegal die russische Staatsgrenze im Schwarzen Meer verletzt haben, sind gestoppt worden. [...] Der Föderale Dienst für Sicherheit der Russischen Föderation (FSB) schreibt: Die Schiffe der ukrainischen Marine haben heute, nicht zum ersten Mal, die russische Grenze verletzt. Die Aufforderungen der Russischen Marine, sofort zu stoppen, sind von der ukrainischen Marine nicht beachtet worden. Stattdessen ist bewusst gefährlich manövriert worden. Um die Schiffe zu stoppen, wurden auch Waffen eingesetzt. Drei Mitglieder der ukrainischen Besatzung sind medizinisch versorgt worden. Gegen die Ukrainische Marine wurde Strafanzeige erstattet.“ Das russische Internetportal RT Deutsch berichtet: „Am Sonntag gegen 7 Uhr Moskauer Zeit überquerten zwei Artillerieboote und ein Schlepper der ukrainischen Marine die russische Seegrenze im Schwarzen Meer und fuhren auf die Straße von Kertsch zu. Schiffe passieren die Meerenge in der Regel nach entsprechender Genehmigung und nach einem Zeitplan, aber diese Schiffe hatten keine solche Genehmigung, so der Föderale Dienst für Sicherheit der Russischen Föderation FSB, der für die Aufrechterhaltung der Grenzsicherheit zuständig ist. Russische Offiziere baten die ukrainischen Schiffe wiederholt, das Territorialmeer und die ausschließliche Wirtschaftszone Russlands zu verlassen. Die ukrainische Seite ignorierte diese Forderungen. Die Schiffe führten gefährliche Manöver durch und befolgten nicht die gesetzlichen Anweisungen der russischen Behörden", sagte der FSB in einer Erklärung. Gegen 11:30 Uhr Moskauer Zeit verließen zwei weitere ukrainische Schiffe den Asowschen Seehafen Berdyansk. Sie näherten sich der Straße von Kertsch von der anderen Seite, kehrten dann aber um.“ Die russische Zeitung Ukraine.ru schreibt ebenfalls am 26. November: „Die Größe der ukrainischen Schiffe hat keine Bedeutung in diesem Fall. Wichtig für sie ist zu versuchen, in die territorialen Gewässer der Russischen Föderation einzudringen. Alle Handlungen der Ukraine sind offenbar abgestimmt und verwirklichen sich unter Aufsicht der höchsten Personen des Staates — des Präsidenten Pjotr Poroschenko sowie des Sekretärs des Rates für die Staatssicherheit und der Verteidigung Alexander Turtschynow. Die Provokation ist auf eine Bildung eines Militärkonfliktes im Schwarzen Meer gerichtet, in den die ukrainischen Machthaber beabsichtigen die NATO, die Europäische Union und die USA einzubeziehen. So versucht das Regime Pjotr Poroschenkos sich selbst zu erhalten — die Präsidentschaftswahlen 2019 abzusagen und eine Kriegsoperation im Schwarzen und Asowschen Meer im großen Maßstab zu beginnen, mit voller Gewissheit, dass die NATO und die USA ihre abenteuerlichen Pläne unterstützen werden.“ Soweit die Meldungen russischer Medien, die allerdings ein etwas anderes Bild ergeben. Eine seriöse, nicht polarisierende Berichterstattung dagegen forscht nach den Ursachen, wieso es überhaupt zum Eingreifen der russischen Marine kam, und lässt solch gewichtige Aspekte, das heißt den klaren Hinweis auf wiederholte Provokation, die nicht genehmigte Schifffahrt, Ignorieren der Anweisungen und Warnungen, nicht einfach weg. Auch der Umstand, dass in der Ukraine am 31. März 2019 ein neues Staatsoberhaupt gewählt werden soll und Poroschenko in Umfragen bei nur zehn Prozent rangiert, muss mit in die Betrachtungsweise einbezogen werden.- Seit der unter US-Führung konsequent voran getriebenen NATO-Osterweiterung und dem US-initiierten Regimewechsel 2014 in der Ukraine zugunsten einer US-hörigen Regierung ist es absehbar, dass US-Militärstrategen es zu Militärschlägen gegen die Russische Föderation kommen lassen wollen. Großbritannien kündigte bereits am 21. November an, ein Kriegsschiff ins Schwarze Meer zu entsenden. Somit kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die aktuellen Krim-Zwischenfälle gar nicht so überraschend gekommen sind. Unter diesem Blickwinkel sind auch alle künftigen Zwischenfälle stets genau zu untersuchen, was die jeweils wahren Zusammenhänge und wer die wahren Provokateure sind.
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Wegen eines Vorfalls im Meer vor der Halbinsel Krim hat der ukrainische Präsident Poroschenko am Montag, den 26. November 2018 zum Schutz seines Landes das Kriegsrecht verhängt. So die Meldung westlicher Medien. Sie verschweigen allerdings, wieso es überhaupt zum Eingreifen der russischen Marine kam und dass Poroschenkos Wiederwahl im kommenden Frühjahr mangels Volksgunst bislang sehr aussichtslos erschien ... [weiterlesen]